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Zentrenmanagement: Ein „Kümmerer“ für die Innenstädte

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Veröffentlicht am: 03.03.2022
Quelle: Westfälische Nachrichten, Nr. 52, Seite 13
Autor: Ralph Schippers - Westfälische Nachrichten

Büro „modulorbeat“ aus Münster hat die Arbeit aufgenommen

Zentrenmanagement: Ein „Kümmerer“ für die InnenstädteFreuen sich auf die kommende Aufgabe in Steinfurt: „modulorbeat“-Geschäftsführer Marc Günnewig (M.) und seine Mitarbeiterin Emma Korstegge (r.). Erster Beigeordneter Michael Schell sowie Debbie Schürhörster (l.) und Sabine Sitte von der Stabsstelle Wirtschaft, Integration und Kultur der Stadt stellten den Zentrenmanager am Dienstag vor. In den Innenstädten von Borghorst und Burgsteinfurt soll sich in den kommenden Wochen und Monaten vieles bewegen. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, den Gewerbetreibenden, der Politik und Verwaltung will das neu eingesetzte Zentrenmanagement Antworten finden. Welche Rolle spielen die beiden Innenstädte im städtischen und regionalen Kontext? Welche Herausforderungen, aber vor allem auch Potenziale, ergeben sich daraus, dass beide Zentren kleinteilig strukturiert sind und so eng beieinander liegen? Solche und weitere Fragestellungen stehen im Mittelpunkt der Arbeit von Marc Günnewig, Architekt vom Büro „modulorbeat“ aus Münster und seinem Team. Das Ziel, dass der Zentrenmanager aufbauend auf die bereits weitgehend abgeschlossenen Grundlagenarbeit des Büro van der Jeugd aus Enschede und ergänzend zum ISEK-Prozess und weiterer externer Expertise zum Beispiel durch die FH verfolgt, ist klar definiert: die Attraktivität in den Innenstädten von Steinfurt steigern. Die Finanzierung des Zentrenmanagements gelingt dank eines vom Land aufgelegten Sofortprogrammes.

Handlungsbedarf sei gegeben, stellten Günneweg und seine Mitarbeiterin Emma Korstegge am Dienstag beim Vorstellungstermin im Rathaus fest. Beide Zentren, das eine mehr, das andere weniger, litten unter Leerständen. Die Gründe dafür seien bekannt: Online-Handel und Einkaufszentren am Stadtrand verändern das Einkaufsverhalten, außerdem orientieren sich viele Menschen an größeren Städten wie zum Beispiel Münster. „Dennoch ist es wichtig, dass wir auch in Klein- und Mittelstädten in Zukunft wichtige Anlaufpunkte für den Austausch und das kulturelle Zusammenleben der Menschen schaffen“, sagt Günnewig. „Wir wollen deshalb die Stärken und Schwächen der beiden Innenstädte identifizieren, um daraus langfristige Zukunftsvisionen und Ideen zu entwickeln.“

Dafür sollen vor allem die interessierten und engagierten Menschen und Institutionen aus der Stadt mit ins Boot geholt werden, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Für den ergebnisorientierten, aber auch ergebnisoffenen Prozess ist einer der wichtigsten Bausteine die Kommunikation mit der Öffentlichkeit. „Wir wollen in der Projektzeit alle Ideen und Maßnahmen offen nach außen tragen und auch die Menschen miteinbeziehen“, kündigt Günnewig an. Dafür wird das Team einen Blog konzipieren, der fortlaufend über die Entwicklungen informiert, mit Plakaten, Flyern und Postkarten arbeiten und auch die beiden Innenstädte einbeziehen. „Denkbar ist zum Beispiel, dass wir mit den Schaufenstern der leeren Ladenlokale arbeiten.“

Zudem will das Zentrenmanagement mit einer festen Anlaufstelle Präsenz in der Stadt zeigen. In der Borghorster City ist die Anmietung eines leerstehenden Ladenlokals geplant. Dabei ist schon die Suche nach dem Ladenlokal Teil des Projekts. Die Gespräche mit den entsprechenden Vermietern führen dazu, deren Herausforderungen und Ideen besser zu verstehen und ins Gespräch zu kommen. Als externer, unvoreingenommener Dienstleister sei man gut aufgestellt für offene Gespräche. „Ich denke, dass wir eventuell vorhandenes Eis schnell brechen können“, so Günnewig, der sich als Moderator zwischen Immobilieneigentümern, möglichen Mietern und Verwaltung sowie als „Kümmerer“ im allgemeinen Kontext Innenstadtbelebung sieht.

In Burgsteinfurt wird ein etwas anderes Konzept umgesetzt, um auch unterschiedliche Erfahrungen zu sammeln. Dort wird ein sogenannter Pop-up-Laden für einen kompakteren Zeitraum für Austausch sorgen. „Es können auch andere Nutzungen ausprobiert werden, wie etwa ein Co-Working-Space“, so Günneweg abschließend. Das Zentrenmanagement-Projekt ist bis Ende 2023 angelegt.

 
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